Wie angekündigt hat sich jetzt Cornelia Ruhkemper in einem Offenen Brief an den Spitzenkandidat der CDU, Jürgen Rüttgers, gewandt. Unterstützung bekam sie dabei vom Vorsitzenden des Betriebsrats der Zeche Prosper Haniel, Ludwig Ladzinski, der seine Besorgnis über eine drastische Kohlekürzung äußerte. "Die Kumpel auf Prosper sind sehr an einer Kontinuität in der Kohlepolitik interessiert, sagte Ladzinski. Bei aller Kritik habe man sich mit dem Kohlekompromiss abgefunden. Zusagen seien unabhängig von den Mehrheitsverhältnissen im Landtag einzuhalten.
Die jetzige Finanzierungsregelung sieht vor, die Gesamtfördermenge von 26 Millionen Tonnen auf 16 Millionen Tonnen zu verringern. Die Absatzhilfen von Bund und Ländern werden im Zuge der neuen Beihilferegelung von 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 1,83 Milliarden Euro im Jahr 2012 zurückgehen. Das ist ein Rückgang um 32 Prozent. Bereits zuvor sind die öffentlichen Beihilfen in der Zeit von 1997 bis 2005 fast halbiert worden.
CDU-Landechef Jürgen Rüttgers will einen schnelleren Ausstieg und hatte öffentlich die Verträge in Frage gestellt, die Bund und Land mit der RAG zur Finanzierung des Steinkohle-Bergbaus bis 2008 geschlossen hatten. Die Bergleute befürchten den Verlust von 10.000 Arbeitsplätzen in der gesamten Region, sollten die Kohlebeihilfen noch einmal drastisch gekürzt werden. Gestützt sind diese Zahlen auf eine Berechnung des EEFA-Instituts mit Sitz in Münster.
"Mit der planmäßigen Rückführung der Kohleförderung kann unsere Stadt leben. Mit den Plänen von CDU und FDP besteht die Gefahr, dass sie vor die Hunde geht", betont Cornelia Ruhkemper. Betriebsbedingte Kündigungen im Bergbau würden in Bottrop bewirken, dass die Arbeitslosenquote auf mehr als 20 Prozent hochschnellen könnte. "Unabhängig vom Wählervotum am 22. Mai, muss dies mit allen Mitteln verhindert werden."