Mit großem Entsetzen nehmen die Mitglieder der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) die Schließungspläne der Benteler Steel Tube GmbH für das Bottroper Werk zur Kenntnis. Nach einem Gespräch mit dem Betriebsrat des Werkes äußert der Vorsitzende der AfA, Hans Bortz (SPD) seinen Ärger: „Während die amerikanische Konzernsparte Millionenverluste schreibt, haben die deutschen Niederlassungen Gewinne gemacht. Nun sollen die Bottroper für eine Konzernentscheidung bluten. Die Mitarbeiter verlieren Ihre Arbeitsplätze aufgrund schlechten Managements.“
In der Vergangenheit haben die Mitarbeiter am Bottroper Standort große Opfer geleistet, um das Überleben ihres Standorts zu sichern. In einem Ergänzungstarifvertrag verzichteten die über 250 Mitarbeiter auf Gehalt, erhöhten ihre Wochenarbeitszeit und erklärten ihre Bereitschaft auf Gehaltserhöhungen im Zuge von Tarifverhandlungen zu verzichten. Im Gegenzug wollte das Unternehmen Millionen in den Standort investieren. AfA-Mitglied Dennis Peter: „In unserem Gespräch mit dem Betriebsrat wurde deutlich, dass diese Investitionen nie getätigt wurden. Auch soll der ohnehin schon drastische Ergänzungstarifvertrag neu verhandelt werden. Wir halten das für eine Zumutung den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gegenüber. Wir unterstützen die Interessen der Belegschaft: Der Standort Bottrop muss erhalten bleiben.
Nach Informationen der SPD-Arbeitsgemeinschaft beabsichtigt die Konzernleitung für das Bottroper Werk, Mehrarbeit auch an Sonntagen für das gesamte Jahr zu beantragen. Aus Sicht der AfA-Mitglieder ist es eine Zumutung, die nur dazu dienen soll, dass die Bottroper Beschäftigten von Benteler nun auch noch dafür sorgen sollen, dass ihre Arbeitsplätze möglichst geräuschlos verschwinden.
Die Sozialdemokraten kritisieren auch den Umgang mit dem Betriebsrat und den Mitarbeitern bei Bekanntwerden der Schließungspläne. So habe die Konzernleitung den Betriebsrat erst wenige Stunden vor der öffentlichen Bekanntgabe über ihre Pläne informiert. AfA-Vorsitzender Hans Bortz: „Ein fairer Umgang mit der Belegschaft sieht anders aus. Wir fordern die Verantwortlichen auf, ihre Pläne zu überdenken!“