Der Wald als Klimaschützer

Welche Rolle spielt der heimische Wald beim Schutz des Klimas und der Umwelt? Unter welchen Bedingungen – politisch und forstwirtschaftlich – kann der Wald diese Rolle optimal ausfüllen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines Waldspaziergangs rund um das Wasserschloss Lembeck, zu dem Ferdinand Graf von Merveldt und Lorenz Graf von Merveldt den SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes eingeladen hatten.

An verschiedenen Stellen im Wald erklärten die Gastgeber und Forstverwalter Martin Böckenhoff, welche Baumarten rund um das Schloss zu finden sind, wie der Wald historisch gewachsen ist und wie er heute bewirtschaftet wird – nach welchen Kriterien also einzelne Bäume gezielt in ihrem Wachstum gefördert und andere dem Wald entnommen werden.

„Was wir hier sehen, ist das Ergebnis von zwei Generationen Umwandlung eines Grubenholzwaldes in einen artenreichen Mischwald“, betonte Lorenz Graf Merveldt. „Damit ist eine stabile und leistungsfähige Kohlenstoffsenke für die Zukunft geschaffen.“ Ein Wald also, der mehr CO2 aufnimmt und speichert, als er abgibt. Eine Stilllegung von Wäldern, wie sie von einigen Naturschützern gefordert werde, schaffe dies nicht, ist der Graf überzeugt.

Nicht zuletzt gehe es auch um die Chancen und Notwendigkeiten der Nutzung von Holz als nachwachsendem Rohstoff. Der erste Entwurf des viel diskutierten Gebäudeenergiegesetz von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte noch ein weitgehendes Verbot von Holz- und Pelletheizungen im Neubau vorgesehen. „Ich bin froh, dass wir in der parlamentarischen Beratung des Gesetzes durchsetzen konnten, dass Holz auch in Zukunft eine legitime Heizquelle ist“ so Michael Gerdes. „Holz ist ein sicherer, regional verfügbarer und nachhaltiger Brennstoff.“

„Der Waldspaziergang hat einmal mehr gezeigt, dass traditionsreiche Forstbetriebe wie der der Familie Merveldt verantwortungsvoll und generationenbewusst wirtschaften – und genau darum geht es ja, wenn wir von Nachhaltigkeit sprechen“, so Michael Gerdes. Mit dem einstigen Grubenwald verbindet den gelernten Bergmann auch seine persönliche Geschichte: „Wahrscheinlich habe ich in meiner Zeit unter Tage schon einmal ein Stück Holz aus diesem Wald in den Händen gehalten.“